Wie einigen bereits aufgefallen ist, liegt die letzte Ausgabe dieses Newsletter schon einige Wochen zurück, und ich wollte mich nun kurz offiziell melden und bekanntgeben, dass “Kultur & Kontroverse” in eine längere Sommerpause gehen muss. Ich werde in den nächsten Monaten überlegen, wie und ob es weitergehen kann. Persönlich wäre ich gerne dabei geblieben. Es hat mir großen Spaß gemacht, feuilletonistisch über kulturwissenschaftliche Themen zu schreiben, über politische und ästhetische Konflikte, absurde Rezeptionsphänomene und die Dekadenzphase der aktuellen Mediengeschichte.
Ich hatte auch den Eindruck, dass der Newsletter Anklang gefunden hat. 2250 Menschen haben ihn abonniert, teilweise konnten die Ausgaben bis zu 3000 Leser:innen erreichen, und, was mich immer besonders gefreut hat: Es gab viel Interaktion, Kritik, Lob, Diskussion - eigentlich Wissenschaftskommunikation im emphatischen Sinne (die ja gerade überall als Buzzword eingefordert wird).
Es ist nun allerdings schlicht so, dass ich wegen eines anspruchsvollen und zeitintensiven Jobs keine Kraft und Ressourcen habe, dieses Nebenprojekt mit der gleichen Intensität zu betreiben, mit der ich vor über einem Jahr begonnen habe. Die Zeit, die man zur Verfügung hat, gehört der Institution, die die Miete bezahlt und den Kühlschrank füllt. Das gilt auch und vielleicht vor allem für den kulturellen Bereich.
Die Texte, die in einer Gesellschaft entstehen, werden von dem Geld mitgeschrieben, das dafür gezahlt wird, und für kleine wissenschaftliche Formen, wie Newsletter (oder Essays, Kolumnen, Twitterthreads) gibt es weder Geld noch institutionelles Kapital. Das ist der kultursozilogische Realismus, dem man sich irgendwann stellen muss. Ich habe wie gesagt die Hoffnung, dass es im September in irgendeiner Form mit “Kultur & Kontroverse” weitergeht. Bis dahin muss ich mich aber erst einmal verabschieden.
(Ich habe volles Verständnis, wenn die 32 Menschen, die netterweise für diese Newsletter bezahlen, so lange nicht warten wollen bzw. nicht riskieren wollen, dass es im September nicht weitergeht und bis dahin erst einmal kündigen. Man kann mir auch eine kurze Notiz schicken, dann erledige ich das händisch.)
Ich finde das Projekt sehr interessant und würde begrüssen, wenn es weitergeht. Adelheid Seltmann www.crossmedia-book-berlin.com
Ich bin erst vor kurzem unter die zahlenden Leser*innen gegangen und betrachte das jetzt als nachträglichen Lohn für die Mühen.
Ich freue mich, falls es weitergehen sollte. Neben der Phoneurie einfach mein Lieblings-Newsletter. Und falls nicht: We’ll always have Twitter! (So Elon will...)